Der grosse Wendige:
Unterflurbus Nr. 157 (1965)
Mit den neuen FBW-Bussen hielten auch neue Gestaltungsformen auf Berns Strassen Einzug.
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Die insgesamt 60 Unterflurbusse von FBW haben das Strassenbild der Bundesstadt während mehr als 30 Jahren massgeblich mitgeprägt. Gegenüber den Vorgängern waren sie wahre Riesen mit ihrer Länge von 12.5 Metern und ihrem Fassungsvermögen von 110 Passagieren. Ende der 50er-Jahre stiegen die Passagierzahlen rapide an, so dass die alten Omnibusse an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit stiessen. Daher bestellten die Städtischen Verkehrsbetriebe Bern SVB bei der Firma FBW in Wetzikon eine Serie von 25 Autobussen nach einem gänzlich neuen Konzept: Der Motor befand sich nicht mehr unter einer grossen Abdeckung in der Nase oder im Heck, sondern quasi unsichtbar unter dem Wagenboden, unterflur eben. So stand die gesamte Fahrzeuglänge den Passagieren zur Verfügung. Kein Wunder, eigneten diese Busse sich besonders gut als «Eilkurse» (Schnellbusse) die zu Stosszeiten ohne Zwischenhalte von Bern nach Bümpliz und nach Köniz düsten.
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Der Unermüdliche:
Gelenkbus Nr. 270 (1968)
Der Bus 270 präsentiert sich heute im Anstrich der 90er-Jahre.
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Wie von einem anderen Stern mussten die 1968 neu beschafften Gelenkbusse auf die Bernerinnen und Berner gewirkt haben mit ihrem futuristischen, eckigen Design. Als erste Berner Busse wurden sie mit einer Luftfederung ausgestattet, was den Komfort wesentlich verbesserte. Auch im Innern war der Fortschritt der 60er-Jahre unübersehbar: Statt auf den gewohnten, braunen Ledersitzen konnten es sich die Fahrgäste auf modernen, roten Kunststoffsesseln mit Schaumstoffpolsterung gemütlich machen. Die Unterflur-Gelenkbusse standen bis in die Ende der 90er-Jahre im unermüdlichen Einsatz auf dem Netz der Städtischen Verkehrsbetriebe. Jeder von ihnen hat über eine Million Kilometer auf Berns Strassen zurückgelegt.
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Fotos Busse: BERNMOBIL historique / Tim Hellstern
Der Rolls-Royce unter den Postautos: Saurer RH 525-23 (1979)
RH 525-23 in der Eiau bei Mühleberg.
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Ende der 1970-er Jahre hatte Postauto einen überalterten Fahrzeugpark, der dringend ersetzt werden musste. Daher wurde eine grosse Serie neuer Multifunktionsfahrzeuge bei der Schweizer Industrie in Auftrag zu geben, die sowohl im Linienverkehr wie auch bei Extrafahrten eingesetzt werden können sollten. Entstanden ist dabei der Saurer RH (Reisewagen Hochflur) mit bequemer Bestuhlung, Einzelradaufhängung, Luftfederung und einem grossen Unterflur-Gepäckraum. 344 Exemplare wurden zwischen 1979 und 1985 ausgeliefert; während fast 20 Jahren bildeten sie das Rückgrat der Postautoflotte. Erst die Einführung von Niederflurfahrzeugen markierte das Ende dieser beim Publikum äusserst beliebten Reisewagen. Bei Postauto in Bern schied der letzte Bus dieser Bauart erst 2005 aus dem Linienverkehr aus.
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Fotos Busse: BERNMOBIL historique / Tim Hellstern / Mario Gächter